Herausforderung
Wachsende Ressourcennutzung und zunehmende Ungleichheiten in städtischen Gebieten sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden stellen dringende sozio-ökologische Herausforderungen für die Nachhaltigkeit dar. COMMONPATHS konzentriert sich auf städtische Ressourcen, die als Gemeingüter verwaltet werden – in Ghana und der Schweiz – und untersucht, wie die Kollektive, die sie verwalten, zur Bewältigung der Herausforderungen von Überkonsum und Ungleichheit beitragen.
eine Ressource,
ein Kollektiv, das sich selbst als legitim ansieht, sich darum zu kümmern
Regeln
Diese Nutzer-Gemeinschaften..
entwickeln institutionelle Regeln, die gemeinschaftlichen Besitz, kollektive Entscheidungsfindung und geteilte Verantwortung unterstützen
fördern soziale Praktiken, die zu einem Gemeinschaftsgefühl führen,
als Voraussetzung für die Entkommodifizierung von Mensch-Natur-Interaktionen.
Im Einklang mit neoinstitutionalistischen Theorien betrachtet COMMONPATHS Nachhaltigkeitsherausforderungen als institutionelle Probleme. Die Spielregeln, die in selbsternannten Kollektiven entstehen, können potenziell langfristige Lösungen für nachhaltiges Ressourcenmanagement jenseits der üblichen Staats-Markt-Dichotomie bieten. COMMONPATHS geht einen Schritt weiter und argumentiert, dass selbsternannte Kollektive sogar Formen sozioökonomischer Organisationen sein können, die Transformationen hin zu einer Post-Wachstums-Organisation der Gesellschaft sozial, ökologisch und ökonomisch akzeptabel machen.
Forschungsfragen
Die Hauptforschungsfragen des Projekts lauten: Wie beeinflussen Prozesse der Schaffung neuer Gemeingüter – im Folgenden als „Commonification“ bezeichnet – die urbane Nachhaltigkeit, indem sie neue Lösungen jenseits der Unfähigkeiten von Markt und Staat bieten? Welche Übergangspfade führen zu ihrer (un)erfolgreichen Entwicklung? Und welches transformative Potenzial haben sie für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft, und welche Grenzen gibt es?
Ziele
COMMONPATHS zielt darauf ab, das Entstehen, die Organisation, die Wirkungen und die Erfolgsbedingungen von drei „Commonification“-Prozessen besser zu verstehen:
die Begrünung von Städten
die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
die Unterstützung von gemeinschaftsbasierten Agrar- und Lebensmittelinitiativen
Durch den Fokus auf die Governance dieser drei Ressourcensysteme zielt COMMONPATHS darauf ab, die Bedingungen zu analysieren, unter denen diese Bewegungen wirksam zur urbanen Nachhaltigkeit beitragen. COMMONPATHS entscheidet sich für eine starke Definition von Nachhaltigkeit, die die potenziellen Widersprüche zwischen unendlichem Wirtschaftswachstum und planetaren Grenzen anerkennt.
Ergebnisse
Erstens wird die interdisziplinäre Analyse, die von COMMONPATHS gefördert wird, zur Identifikation von Gestaltungsprinzipien führen, die eine nachhaltige „Commonification“ von Ressourcen in städtischen Umgebungen gewährleisten. Gestaltungsprinzipien sind jene Merkmale von Institutionen und Ressourcensystemen, die mit starker Nachhaltigkeit verbunden sind.
Zweitens wird COMMONPATHS eine Typologie von Übergangspfaden zur „Commonification“ entwickeln und die politisch-ökonomischen Dimensionen der urbanen „Commonification“ hinterfragen.
Drittens, wenn sich selbsternannte Kollektive in urbanen Landschaften, die ansonsten von profitorientiertem Verhalten dominiert werden, als „Inseln der Entkommodifizierung“ etablieren können, wird ihre Untersuchung einen empirisch fundierten Beitrag zu Debatten über die Post-Wachstums-Organisation von Gesellschaften leisten.
Forschungsansatz & Umsetzung
Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist ein inter- und transdisziplinärer Ansatz erforderlich. Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen komplementären Disziplinen:
Diese disziplinären Ansätze umfassen Natur- und Sozialwissenschaften, qualitative und quantitative Forschung, individuelle und sozial orientierte Interpretationen sowie empirische und theoretische Ansätze.
Phasen
COMMONPATHS ist in drei Hauptphasen unterteilt. Die erste gibt einen Überblick über „Commonification“-Initiativen, die auf die Begrünung von Städten, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Bereitstellung von gemeinschaftlich verwaltetem nachhaltigem Essen abzielen.
In der zweiten Phase führen wir vertiefte Fallstudien in Ghana und der Schweiz durch.
In der dritten Phase bauen wir auf den neuesten Entwicklungen der Archetyp-Analyse auf, um Muster aus den in Phase 1 untersuchten Initiativen zu identifizieren, Gestaltungsprinzipien für nachhaltige „Commonification“ zu formulieren und das Potenzial zur Generalisierung der Ergebnisse (Skalierung) zu bewerten. In transdisziplinären Workshops, die in der Schweiz und in Ghana organisiert werden, werden wir auch die Bedingungen für das Entstehen einer Post-Wachstums-Stadtgesellschaft erkunden.